Das Haus selbst wurde 1865 erbaut und war seit dieser
Zeit bis 1927 Gerichtsgefängnis des ehemaligen
Anhaltischen Amtsgerichts in Sandersleben- zunächst
mit 4, später 8 Gefängniszellen und einer
Wohnung für den Gefängniswärter.
Nach der Schließung des Gefängnisses 1927 erwarb
die Stadt das Grundstück und brachte vorübergehend
Obdachlose unter. Danach erfolgte der Umbau zu Mietwohnungen,
die infolge großer Wohnungsnot im damaligen Sandersleben
dringend benötigt und als solche bis Anfang der 1990er
Jahre genutzt wurden.
Anschließend stand das Gebäude leer und war dem
Verfall preisgegeben, dem 1999 mit dem Beginn der Arbeiten
zum Stadtmuseum Einhalt geboten werden konnte.
Nun kam es zu umfangreichen Renovierungen und Umbauten mit
dem Ziel, der weitgehenden Wiederherstellung des Bauzustandes
aus der Gefängniszeit. So gelang es, die alten Gefängniszellen
in den Originalzustand zurückzuversetzen.
Damit ist das Sanderslebener Museum das einzige im kleinstädtisch-
ländlichen Raum Sachsen- Anhalts mit einem solchen historischen
Gefängnistrakt. Zudem erhielt das Gebäude völlig
neue Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen.
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